FormbautechnikFormbautechnik

Latexformen herstellen mit Formalate

Formalate ist eine vorvulkanisierte, flüssige Latex- Emulsion aus Naturkautschuk. Die Latexmilch ist sofort gebrauchsfertig und eignet sich besonders gut um in sich geschlossene Modelle detailgenau abzuformen.

Die abzuformenden Modelle dürfen keine Durchbrüche (Öffnungen) haben, da die Latexform sonst vom Original nicht mehr abgezogen werden kann.

Um bei der fertigen Latexform einen stabilen Formenrand zu erhalten, wird das Originalmodell zunächst auf einem Sockel befestigt. Dieser kann  aus einem Blechdeckel oder einer Holzscheibe bestehen. Der Sockel sollte allseitig ca. 5mm größer als der Durchmesser des Originals und 8 bis 10 mm hoch sein. Auch bei vier- oder rechteckigen Modellen wird vorzugsweise ein runder oder ovaler Sockel angebracht, da sich dieser nicht verzieht.

Den Sockel mit einer dünnen Lackschicht überziehen, damit die Latexemulsion beim Tauchen nicht mit diesem verklebt. Danach den Sockel auf das Originalmodell schrauben oder kleben. An der gegenüberliegenden Seite zusätzlich noch einen kleinen Haken oder eine Schraube  in der Mitte des Sockels anbringen, um einen Haltefaden für das Tauchen zu befestigen.

Originalmodelle aus saugenden Materialien wie z.B. Holz, Ton oder Keramik müssen vor dem Tauchen mit einer Lackschicht überzogen werden, um die meist poröse Oberfläche zu versiegeln. Nach dem Trocknen folgt ein Auftrag mit Trennmittel  z.B. Trennwachs-Emulsion (Art. 60612), damit eine leichte Entformung gewährleistet wird.

Eine bessere Haftung auf glatten Oberflächen, wie Glas, Kunststoff oder Metall, wird durch einen einmaligen Anstrich mit Latex-Koalisator (Art. 60161) erzielt. Dieser wird ohne Trennmittel direkt auf das Modell aufgestrichen. Die gelbliche Flüssigkeit trocknet innerhalb von 20 min, beschleunigt die Aushärtung der Latexmilch erheblich und garantiert so einen lückenlosen Überzug beim ersten Tauchgang.

Nun kann der erste Tauchgang in der Latexmilch erfolgen. Das Modell  mit dem angebrachten Sockel komplett in das Formalate eintauchen und beim Herausziehen auf Luftbläschen überprüfen. Diese mit einem Pinsel entfernen, nochmals eintauchen und das Modell kopfüber aufhängen.

Nach ca. 30 min ist die Latexschicht getrocknet. Sie wird nun vorsichtig nur am inneren Sockelrand  gelöst und bis zur Hälfte der Sockelhöhe herunter gerollt. Es folgen 3 bis 5 weitere Tauchgänge, aber diesmal nur noch bis knapp über den eingerollten Rand, mit jeweils 30 min Trocknungszeit dazwischen. Wird eine dickere Formhaut gewünscht, können noch weitere Tauchgänge erfolgen.

Nach 24 bis 48 h kann die Latexform vom Original entfernt werden. Dazu die Form einfach mit etwas Wasser und Spülmittel benetzen und beginnend beim Sockel gleichmäßig abziehen.

Die Latexform nach jedem Gebrauch mit Formenpuder (Art. 60627) einpudern und in einem luftdicht verschließbaren Polybeutel, möglichst unter Lichtausschluss, aufbewahren.

Um ein Austrocknen des restlichen Formalates zu vermeiden, den beiliegenden Luftballon soweit aufblasen und verknoten, dass dieser den entstandenen Hohlraum in der Dose zwischen Formalate und Deckel möglichst komplett ausfüllt.

Weitere nützliche Tipps zum Thema Formbau finden Sie im Buch „Formen selbstgemacht“ (Art. 05172).




Zu den Produkten: Formbautechnik