Verarbeitungsanleitung:
Kaltglasur Harz und Härter zu gleichen Teilen genau abwiegen und intensiv miteinander vermischen. Kaltglasur ist sofort verarbeitungsfähig und direkt nach dem Anrühren noch dünnflüssig und somit ideal zum Beschichten von Schmuckstücken, aber auch zum Eingießen von Streuteilen in Ringe oder Broschen.
Die Kaltglasur verändert mit zunehmender Zeit ihre Viskosität und ist nach ca. 30 min honigartig und nach ca. 60 min zähflüssig. Das bietet zahlreiche Möglichkeiten um sie für verschiedene Gestaltungstechniken zu verwenden. Kaltglasur kann je nach Viskosität mit einem Pinsel aufgetragen, gegossen oder gespachtelt werden. Mit zähflüssiger Kaltglasur lassen sich im Landschaftsmodellbau hervorragend Wellen, Gischt oder bewegtes Wasser imitieren.
Die Aushärtezeit kann bei Kaltglasur durch Wärme beschleunigt und durch Kälte verzögert werden. Beim Erwärmen wird diese erst dünnflüssiger, härtet aber dann schneller aus.
Wichtig: Wenn die Kaltglasur nicht sofort verarbeitet wird, muss sie in ein flaches Mischgefäß gefüllt werden. Die Füllhöhe darf dabei 15 – 20 mm nicht überschreiten. Der bei höheren Schichtdicken auftretende Wärmestau verursacht einen rasanten Temperaturanstieg, so dass sich die Aushärtung auf wenige Minuten beschleunigen kann!
Wird eine Oberfläche mit Kaltglasur beschichtet entstehen oft winzige, kaum sichtbare Luftbläschen. Diese können problemlos durch das Überblasen mit einem Fön oder Heißluftfön beseitigt werden.
Tipp: Klebt die Kaltglasuroberfläche nach einigen Tagen noch etwas, erwärmen Sie die Oberfläche kurzzeitig mit einem Heißluftfön oder stellen Sie den Gegenstand für 30 min bei 60°C in den Backofen. Lassen Sie die Backofentür dabei einen kleinen Spalt offen, indem Sie z.B. einen Holzkochlöffel einklemmen.
Kaltglasur kann auch je nach gewünschter Intensität eingefärbt werden. Die dazu benötigten Harz-Abtönfarben (Art. 50116) sind hochpigmentiert und daher sehr farbintensiv, so dass schon eine geringe Farbzugabe ca. 1-2 % ausreicht. Die Harz-Abtönfarbe wird in das Kaltglasurharz eingemischt und dann die gleiche Menge Kaltglasurhärter zugegeben, damit das Mischungsverhältnis wieder stimmt. Kaltglasur-Abtönfarben sind untereinander mischbar, so dass sich unendlich viele Farbnuancen kreieren lassen.
Abhängig vom Verwendungszweck kann Kaltglasur mit Kaltglasur-Verdünner (Art. 50106) verdünnt werden um die gewünschte Viskosität zu erhalten.
Während der Aushärtezeit der Kaltglasuroberfläche sollte diese vor Staub geschützt werden.
Wird Kaltglasur zum Verkleben verwendet wird diese dünn auf die zu verklebenden Teile aufgetragen und fest zusammengedrückt. Das Teil sollte während der Aushärtezeit möglichst nicht bewegt werden um eine sichere Verklebung zu garantieren.
Noch nicht ausgehärtete Kaltglasur kann am einfachsten mit Graffiti-Entferner (Art. 76601) entfernt werden. Einmal ausgehärtet lässt sie sich nur noch mechanisch entfernen.
Hinweis: Kaltglasur Härter vergilbt nach längerer Lagerzeit. Diese Verfärbung ist aber bei dünnen Kaltglasurschichten nicht zu erkennen. Kaltglasur in einem dunklen Raum bei ca. 18°C lagern.
Hinweis: Kaltglasur Harz kann nach längerer Lagerung teilweise kristallisieren. Das Gebinde kann dann in warmem Wasser (60°C) für 15 – 20 min regeneriert werden. Vor dem Vermischen mit Härter unbedingt wieder auf Raumtemperatur abkühlen!
Schutzmaßnahmen: Bei der Verarbeitung der Kaltglasur die Arbeitsfläche abdecken und Schutzhandschuhe tragen. Bei Augen- oder Hautkontakt sofort mit fließendem Wasser abspülen. Bei Augenkontakt sofort Augenarzt aufsuchen.
Beim Verarbeiten großer Mengen sind die Vorschriften der Berufsgenossenschaft der chemischen Industrie „Merkblatt für die Verarbeitung von Polyester- und Epoxyharzen“ zu beachten.